Unser Aktivmitglied Hartmuth Attenhofer hat sich engagiert für die Ehrung des letzten Gemeindepräsidenten von Seebach eingesetzt. Er hat mit Unterstützung des Quartiervereins und des Vereins Ortsgeschichte Seebach bei der Strassenbenennungskommission einen entsprechenden Antrag gestellt. Seinem Antrag wurde gefolgt.
Der Verein Ortsgeschichte Seebach bedankt sich herzlich bei Hartmuth Attenhofer für seine gute Idee und seinen Einsatz!
Benennung Emil-Oberhänsli-Platz und Emil-Oberhänsli-Anlage
Der Stadtrat hat heute (10.12.2014) dem Antrag der Strassenbenennungskommission zugestimmt und die neu erstellte Park- und Strassenfläche mit Brunnen im Raum des Zusammentreffens von Schaffhauser-, Felsenrain-, Fries- und Neunbrunnenstrasse in Zürich-Seebach mit Emil-Oberhänsli-Platz benannt. Die auf der gegenüberliegenden Seite liegende Grünanlage heisst Emil-Oberhänsli-Anlage.
Einweihungsfeier mit Stadtrat Dr. A. Odermatt (StR Odermatt ganz rechts / H. Attenhofer 2. von rechts)
Emil Oberhänsli-Leu (20.11.1876–22.3.1950) war der letzter Gemeindepräsident von Seebach. Er stammte ursprünglich aus Zezikon (TG) und liess sich im Jahr 1900 in Seebach nieder, wo er am 28. Mai 1920 eingebürgert wurde. Von Beruf Schlosser und Elektroinstallateur, führte er ab 1924 in Seebach ein Elektroinstallationsgeschäft und eine Eisenwarenhandlung. Emil Oberhänsli war mit Frieda Binninger verheiratet und hatte mit ihr drei Kinder, die alle in Seebach geboren wurden. Nach dem Tod seiner Frau heiratete er 1944 mit 68 Jahren seine zweite Frau, Emma Leu. Sie war damals 59 Jahre alt.
Von 1919 bis 1933 war er Gemeindepräsident von Seebach; 1934 wurde Seebach in die Stadt Zürich eingemeindet. Oberhänsli hatte sich stark für die Eingemeindung von Seebach eingesetzt; Seebach galt damals als Vorort des reichen Industriestandorts Oerlikon; in Seebach sowie in Affoltern und Schwamendingen wohnten die dort beschäftigen Arbeiter und es wurden immer mehr. Oberhänsli war klar, dass weder Seebach noch die übrigen Glatttalgemeinden die auf sie zukommenden grossen Infrastrukturaufgaben (Schulen, Wohnungen, Verkehr) selbst bewältigen konnten. Oerlikon hatte eine Eingemeindung Affolterns bereits abgelehnt, und so beschlossen die vier Glatttalgemeinden, die Stadt Zürich um Aufnahme zu ersuchen. Zürich interessierte sich sehr für eine Ausbreitung ins Glatttal und hatte bereits einen diesbezüglichen Bebauungs- und Verkehrsplan in der Schublade. Oberhänsli sah in der Eingemeindung grosse Vorteile für die Zukunft, insbesondere was die Finanzen und den günstigen Wohnraum betraf. Der Slogan der Vororte war: «Wir Vororte fühlen uns geborgen in der schützenden Hand der Stadt Zürich.» Als am 31. April 1931 die Weichen für die zweite Eingemeindung mit der Abstimmung für den neuen Finanzausgleich gelegt wurden, stimmte Seebach dann auch aufgrund von Emil Oberhänslis Vorarbeit mit 98 Prozent dafür.
Die Einweihung
Die Einweihung des Emil-Oberhänsli-Platzes und der Emil-Oberhänsli-Anlage erfolgte am 16.6.2015. Stadtrat André Odermatt und der Initiator Hartmuth Attenhofer (ehem. Statthalter) haben den Platz und die Anlage in kleinem Rahmen eingeweiht. Stadtrat Odermatt ist in Seebach aufgewachsen. So erstaunt es wenig, dass er einige Reminiszenzen aus seiner Jugendzeit und in Zusammenhang mit der neu zu benennenden Örtlichkeit zum Besten gab. Der Platz und der kleine Park, früher der Gemeindepark, welcher gegenüber dem Gemeindehaus lagen, erhielten nun den Namen des letzten Gemeindepräsidenten der selbständigen Gemeinde Seebach.
Ein Antrag aus den Reihen der Einwohner des Quartiers Seebach (Hartmuth Attenhofer) fand damit einen würdigen Abschluss und der bisher unbenannte Platz und die Anlage würdige Bezeichnungen.